200 000 Tonnen mehr pro Jahr, eine Verarbeitungskapazität von bis zu 200 Tonnen pro Stunde – mit ihrer neuen Recyclinganlage für Bau- und Abbruchabfälle im Ressourcen Center Rheintal (RCR) ist die Rhomberg Bau GmbH ihrem Ziel der Kreislaufwirtschaft einen großen Schritt nähergekommen.
“Mit der Nassaufbereitungsanlage machen wir deutlich mehr Bodenaushub weiter nutzbar, als uns dies bislang möglich war”, erklärt Stefan Rusch, als Geschäftsführer bei Rhomberg Bau für den Bereich “Bau und Ressourcen” verantwortlich. “Dabei reinigt die Anlage sogar Material, dessen verschlämmter, also mit Schlamm versetzter Anteil, bei bis zu 50 Prozent liegt. Das ermöglicht es uns, Böden zu verarbeiten, die bisher auf die Deponie mussten.” Weiterer Vorteil: Das eingesetzte Wasser der “größten Waschmaschine im Ländle” wird nahezu vollständig wiederaufbereitet und zurückgeführt. Ressourcenschonung at it’s best!
Waschlinie
1. Materialaufgabe/Schwerlastsieb
Direkt am Start findet eine erste Selektion statt: Besonders großes Gestein wird zur Weiterverarbeitung in diversen Brechanlagen ausgesiebt.
2. Schwertwäsche
Das Herzstück der Anlage. Hier erfolgen ein erster Waschgang und das Aufbrechen der Aushübe sowie das Herauslösen der Rohstoff-Fraktionen. Außerdem: Weitertransport zur Setzmaschine bzw. direkter Austrag über Klassiersiebe. Schluffe und Sande gehen über Pumpensümpfe in Sand- und Wasseraufbereitung.
3. Setzmaschine
Störstoffe wie Holz, Ziegel, Asphalt, Organik oder Kunststoffe werden durch Setzverfahren abgezogen und über ein separates Band ausgetragen. Dichtere Rohstoff-Fraktionen (Gestein) gehen nach unten, werden über eine Zellradschleuse abgezogen und weiter zu den Klassiersieben transportiert. Im Wasser verbleibende Schluffe und Sande gehen über Pumpensümpfe in Sand- und Wasseraufbereitung.
4. Klassiersiebe und Feinwäsche / Materialaustrag in Lagerboxen
Die Rohstoffe werden nach Betonkörnungen, Sickerkies, Mischgranulat, Störstoffen (technisches Schüttmaterial) sowie Schluff und Sand ausgesiebt und entsprechend weitergeleitet.
5. Sandaufbereitung
Abscheidung der Sandfraktionen sowie Klassierung der Sandfraktionen. Dier letzte Schluffe gehen über Pumpensümpfe in Wasseraufbereitung. Zudem werden Feinorganik und feinste Störstoffe wie Ziegel-Staub oder Asche herausgefiltert.
6. Rundeindicker/Wasseraufbereitung
Schluffhaltiges Wasser aus den Pumpensümpfen kann sich hier „beruhigen“, so dass die Feinanteile – auch durch die Zugabe von Flockungsmittel – absinken, und wird gereinigt.
7. Schlammbecken
Die Feinanteile werden in die Schlammtanks gepumpt und durch Rührwerke homogenisiert.
8. Kammerfilterpresse
Der Schlamm wird vom Schlammbecken in die Kammerfilterpresse gepumpt und abgepresst. Der so entstandene Schluff (lehmige Fraktion), wird als „Filterkuchen“ ausgetragen.
Weitere Anlagenbestandteile:
A. Prozesswasserbecken
B. div. Pumpensümpfe
C. div. Förderbänder und Magnetabscheider
D. Technikzentrale (Anlagensteuerung, Schaltschränke, Flockungsmittelstation etc.), Pumpengalerie und Kollektorgang (unterirdischer Gang zu Wartungszwecken) unter der gesamten Anlage.
E. Materialdepots
- Betonkörnungen (4/8, 8/16, 16/32)
- Sickerkies (32/63)
- Mischgranulat (4/45)
- Frostkoffer (0/45)
- GK 0/4 (Betonsand)
- Feinsand (0/1)
- Filterkuchen
F. Brecherlinie
- Separate Aufgabe von sehr kiesigen/sauberen Aushüben und Überkornfraktionen.
- Brechanlage zur Herstellung von z. B. Frostkoffer.
- Anbindung an bestehende Brechanlagen zur Weiterverarbeitung (z. B. Splitt-Herstellung).