Wohnbau

Mit Gefühl

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28. Oktober 2021
Lesedauer: 4 Minuten

Ein Hausbesuch bei Maria Westerlund, Weltenbummlerin und Wohnungseigentümerin.

Wenn Maria Westerlund vor der Weltkarte auf Stoff steht, die sie von ihrem letzten Besuch in Schweden mitgebracht und im Gästezimmer ihres Enkelkinds aufgehängt hat, und eine Stecknadel überall dort platziert, wo sie im Laufe ihres Lebens schon zu Besuch und Zuhause war – dann bleibt nicht mehr viel frei. „Südamerika wäre noch mal toll“, überlegt sie, „oder San Francisco“. Das Meiste ist aber keine „terra incognita“ für die gebürtige Krumbacherin, die unter anderem in Stockholm und London gelebt hat.

 

Der Rundgang durch ihre Wohnung in Hittisau gleicht einer Reise durch ihr spannendes und ereignisreiches Leben: Im Flur hängen Bilder aus ihren Wahlheimaten Schweden, wohin sie direkt aus dem Krumbacher Elternhaus per LKW fuhr, und London, in das sie später mit ihrem schwedischen Mann, Sohn und Tochter zog. Im Schlafzimmer sind Motive aus ihrem alten Büro in der Londoner Picadilly-Straße angebracht. Das Bücherregal im Arbeitszimmer, ebenso wie die Garderobe, sind Spezialanfertigungen eines guten Freundes, der sich auf Holzmöbel spezialisiert hat. Das „Enkelzimmer“ ist vollgestellt mit Kuscheltieren und Spielsachen von Westerlunds eigenen Kindern. „Jetzt werden sie wieder benutzt“, freut sie sich. Ihr Lieblingsplatz in der neuen Wohnung schließlich, die gemütliche Sitzecke auf dem Balkon, mit einem traumhaften Ausblick in die Landschaft des Bregenzerwalds, ist passend mit einem Bergmotiv verziert, das früher den Kopfteil ihres ersten Bettes in Schweden schmückte.

 

„Eines war mir immer klar“, erinnert sie sich. „Wenn ich mal wieder zurück in die Heimat ziehe, dann nach Lingenau oder Hittisau. Ruhig, viel Sonne, viel Aussicht – das war mir wichtig.“ Als dieser Fall, bedingt durch die Erkrankung ihrer Mutter, schließlich eintrat, war der Wohnungskauf in Hittisau-Windern aber reiner Zufall: „Ich hatte mich schon sehr intensiv, aber leider erfolglos, vor allem in Lingenau umgeschaut und wollte im Internet eigentlich erst einmal nach einer Mietwohnung suchen. Irgendwie bin ich aber auf diese Wohnung hier gestoßen.“ Zu dem Zeitpunkt war die Wohnanlage fast schon fertig, nahezu alle Wohnungen bereits verkauft. Nahezu: „Meine Wohnung hat quasi auf mich gewartet“, freut sich Westerlund. Entsprechend war ihre Zusage eine reine Bauchentscheidung: „Ich hab mir die Räume angeschaut und … ja… das war es. So etwas muss man nach Gefühl machen. Und hier hat es einfach gepasst.“

 

Ein bisschen umgestalten musste sie aber dennoch: „Die Tür zur Gästetoilette habe ich zumauern lassen und stattdessen eine Verbindung zur angrenzenden Abstellkammer geschaffen“, erinnert sie sich. „So hatte ich Platz für eine zweite Dusche.“ Das Gäste-WC ist jetzt ein zweites, kleines Badezimmer. Auch, wenn noch lange nicht alles fertig eingerichtet ist – so müssen noch Bücher eingeräumt, Bilder und Gardinen aufgehängt werden –, in Windern ist Maria Westerlund angekommen: „Jeden Morgen wache ich auf und habe ein neues Bild beim Blick aus dem Fenster. Und wenn ich dann von meinem Balkon in Richtung Lingenau schaue, und ich sehe den Nebel im Tal liegen, dann fühle ich: Ja. Das war die richtige Entscheidung!“

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