Umbauen & Sanieren

Bautagebuch einer Bauleiterin, Kapitel 1: Der Abbruch

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9. Juli 2024
Lesedauer: 5 Minuten

Seit Montag läuft der Abbruch meines Generalsanierungsprojekts in Bludenz. Wobei: Von einem Abbruch zu sprechen, fällt in diesem Fall fast ein bisschen schwer. Es ist eigentlich kein Abbruch, es ist vielmehr eine Demontage. Wir begegnen dem bestehenden Gebäude mit Demut und Respekt, brechen also die Fenster bspw. nicht einfach grob heraus, sondern demontieren sie so, dass möglichst viel erhalten bleibt, vom Erdkeller bis hin zum Dachstuhl.

 

Kurz: Wir erhalten sehr viel! Das Gebäude stand zwar lange leer – seit 70 Jahren, um genau zu sein – aber sein Zustand ist dennoch hervorragend. Ein solches Projekt ist für unser Verständnis von Ressourceneffizienz und Kreislaufdenken natürlich optimal. Noch dazu sparen wir für unsere Bauherrin Kosten. Dafür haben wir uns im Vorfeld genau angesehen, welche Bauteile noch intakt sind und welche erneuert werden müssen.

Das Ergebnis: Wir werden lediglich das Dach aus- und neubauen sowie im Erdgeschoss Küche und Wohnraum verbinden, um das Bauwerk modernen Wohnansprüchen anzupassen. Die Fassade bleibt erhalten und wird durch eine Innendämmung mit neuen Fenstern ergänzt. Dies steigert nicht nur die Energieeffizienz des Hauses erheblich, sondern auch die Behaglichkeit und trägt zur Ressourcenschonung bei. Die gestemmte Holztreppe, Kassetteninnentüren und teilweise der Dielenboden werden restauriert. Ein weiteres Augenmerk legen wir auf die Erhaltung der Sonnenuhr, die als historisches Element die Zeit überdauert hat.

 

Und: Das Abbruchmaterial werden wir in unserem unternehmenseigenen Recyclingcenter in Hohenems aufbereiten und etwa als Schüttung direkt hier wieder einbringen. Lokale Wertschöpfung – ich freu mich drauf!

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