Lerchenstraße, Wolfurt: In einem richtungsweisenden Projekt hat Rhomberg Bau den Holz- und den Massivbau miteinander verglichen. Holzbau hat ein großes Potenzial! Aber auch im klassischen Bau lassen sich noch Zeit und Kosten sparen. Das sind zwei der Haupterkenntnisse, die Rhomberg Bau aus dem aktuell wohl aufsehenerregendsten Projekt im Wohnbau des Vorarlberger Ländles gewonnen hat. Darin hatte der Generalunternehmer gemeinsam mit der Wohnbauselbsthilfe und dem Energieinstitut zwei weitgehend identische Wohnhäuser – eines aus Holz und eines in Massivbauweise – errichtet und verglichen. Mit dem so gewonnenen Wissen möchten die Verantwortlichen den leistbaren, qualitativ hochwertigen Wohnbau weiter vorantreiben.
Ziel des Projektes war es von Anfang an, valide Befunde zu den Unterschieden bei der Baudauer, der Baustellenlogistik, der Lärm- und Staubentwicklung oder auch der Energieeffizienz zu erhalten. Die Erkenntnisse aus dem Vergleich sollten entscheidend dazu beitragen, zukünftig die besten Materialien und Bauweisen für qualitativ hochwertigen, ökologischen und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum zu wählen. Das Ziel wurde erreicht: Nun liegen solide Daten vor. Und sie zeigen: Die Bauwirtschaft hat noch großes Potenzial – unabhängig vom eingesetzten Baustoff. Denn in beiden Bauweisen schlummern versteckte Potenziale. Holz hat über alle Untersuchungen hinweg aber die Nase leicht vorne. So zeigen sich beispielsweise im Ergebnis zwar höhere Kosten für die Holzvariante – 0,6 % bei zweigeschossigen Bauten, bis zu gut 3 % bei sieben Geschossen – diese Mehrkosten lassen sich aber relativieren: „Die Zahlen sind teilweise bereits drei Jahre alt, hier hat sich viel entwickelt. Außerdem haben wir weder mögliche Förderungen noch Einsparungen wie beispielsweise durch die verkürzte Bauzeit berücksichtigt“, erläutert Christian Jauk von Rhomberg Bau. „Heute können wir Holzbaugebäude bereits kostenneutral und im Optimalfall sogar preisoptimiert errichten.“ Weitere Punkte sammelte der Holzbau bei der Ausführungsqualität, beim Bauablauf sowie in der Ökobilanz. Potenzial zeigte aber auch die mineralische Bauweise: „Vor allem bei der Bauzeit lassen sich mit etwa Vorfertigung schnellere Bauzeiten und auch eine höhere Qualität realisieren“, ist sich Jauk sicher. Eine Überraschung brachte die Antwort auf die Frage, welcher Bauart Kund:innen den Vorzug geben: „Hier waren die Lage, die Geschossigkeit und die Aussicht sehr viel entscheidender“, berichtet Jauk.
Nun gilt es, die neuen Wege, Lösungen und Ansätze intensiv auszubauen – wie Rhomberg es mit dem Holz-Systembau WoodRocks bereits tut. „Ziel muss es sein, die Qualität auf dem aktuellen, sehr hohen Niveau zu halten und die technische Ausführung, die Vorfertigung die Bauzeit und die Kosten weiter zu optimieren“, so Jauk. „Gleichzeitig gilt es, Gebäude zu schaffen, in denen die Menschen gerne leben und eine gewisse Lebensqualität möglich ist. Die Ansätze in der Lerchenstraße zeigen hier sehr gut, wie und was da möglich ist.“
Die Ergebnisse im Einzelnen:
Über das Projekt
In der Wolfurter Lerchenstraße wurden zwei weitgehend identische Wohngebäude – eines aus Holz, eines in Massivbauweise – errichtet und miteinander verglichen. Sowohl Bau als auch Betrieb wurden und werden im Rahmen einer Studie von Rhomberg Bau und dem Energieinstitut begleitet, die Projektentwicklung war ebenfalls schon Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchung. Die Initiator:innen erhoffen sich Erkenntnisse über die Unterschiede bei der Energieeffizienz, aber auch bei der Baudauer, der Baustellenlogistik oder der Lärm- und Staubentwicklung.
- Bauherr:in: Wohnbauselbsthilfe, Bregenz
- Generalunternehmer:in: Rhomberg Bau GmbH, Bregenz
- Architekt:in: Schnetzer Kreuzer Büro für Architektur und Projektabwicklung OG, Bregenz
- Anzahl Baukörper: 2
- Anzahl Etagen: EG + 4 (Holz), EG + 3 (Massiv)
- Wohnungen: 33 + 1 Gemeinschaftsraum
- Bauzeit: April 2018 bis November 2019