Aus dem Unternehmen

Mit Inspiration von Aussen wachsen

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26. Januar 2020
Lesedauer: 4 Minuten

Wer sich erfolgreich weiterentwickeln und das eigene Unternehmen voranbringen will, der brauchte schon immer einen guten Plan — und einen offenen Blick über den Tellerrand, über Unternehmensgrenzen hinweg. In Zeiten, in denen völlig branchenfremde Start-ups das Taxigewerbe (Uber) oder die Hotellerie (Airbnb) auf den Kopf stellen, ist dies wichtiger denn je. Ein Ratschlag, den die Rhomberg Bau Gruppe beherzigt, wie drei Beispiele zeigen:

#1 Digitale Collaborations-Plattform „RHome“ & App „Allthings“

Im Idealfall wird der Kunde von dieser internen Entwicklung bei Rhomberg Bau nichts mitbekommen – außer der Tatsache, dass seine Aufträge noch schneller, besser und effektiver ausgeführt werden.

Grundlage des Kollaborationstools zur Optimierung der zeit-, orts- und unternehmensunabhängigen Zusammenarbeit bei Projekten ist die Onlineplattform „RHome“, auf der alle Dokumente und Unterlagen für ein Bauvorhaben – Pläne, Einreichungen, Angebote, Verträge – abgelegt und nach einem strengen Zugriffssystem berechtigten Teilnehmern zur Verfügung stehen. „Ziel ist es, die gesamte Abwicklung der (Bau-)Projekte prozessorientiert und digital abzubilden“, erläutert Projektleiter Matthias Moosbrugger. „Auch unsere Kunden können dann einfach und bequem direkt in die Bauvorhaben eingebunden werden.“ Alles, was sie dazu brauchen, ist ein Internetzugang. 

 

Eine ähnliche Vernetzung schafft die Eigentümer-App „Allthings“ von Rhomberg Bau. „Damit haben Wohnungsbesitzer einen direkten Draht zu ihrem Zuhause“, sagt Tobias Vonach, Leiter Immobilien bei Rhomberg. Vor dem Einzug profitieren sie von topaktuellen Services in Echtzeit, beispielsweise Fotos vom momentanen Stand der Arbeiten, News von der Baustelle, Einladungen zum Spatenstich oder zur Kennenlernfeier. Nach dem Einzug geht es weiter mit dem Zugriff auf die Bus- und Bahnfahrpläne vor Ort, die Buchung von Poolautos in der Umgebung oder die vollständige Integration der Hausverwaltung, die online über Müllabfuhr- oder Ablesetermine informieren und Rechnungen bereitstellen kann. 

#2 Der „Digitale Zwilling“

Ähnliche Potenziale hat eine Entwicklung des Innovationshubs von Rhomberg Bau: 

Die digitale Planung mithilfe des Building Information Modelling (BIM). Die Methode basiert auf einem 3-DGebäudemodell und ermöglicht es Architekten, Ingenieuren und Bauunternehmen, alle bauwerksrelevanten Informationen in einer Cloud-Datenbank zu speichern und so gemeinsam an ein und demselben Datenmodell zu arbeiten. Dadurch ist es möglich, bereits vor der Realisierung das Gebäude als Modell im Computer zu bauen – es entsteht der digitale Zwilling. Die Vorteile: Fehler werden frühzeitig erkannt, Abstimmungen wesentlich erleichtert und die Koordination der Baustelle effizienter gestaltet. Weitere Pluspunkte nennt Eigentümer Hubert Rhomberg: „Gemeinsam mit den Möglichkeiten des systematisierten Bauens und der Vorfertigung wird die Produktion von der Baustelle in die Produktionshalle verlagert – was noch mehr Staub-, Lärm-, Zeit- und damit Kosteneinsparungen bringt. Davon profitiert nicht zuletzt der Kunde.“

#3 Ortungssystem für LKW und Radlader

Für das erste Beispiel mussten die Verantwortlichen von Rhomberg Bau gar nicht weit schauen. Ein Blick zu den Kollegen der Rhomberg Sersa Rail Group, die teilweise am selben Standort in Bregenz agieren, genügte. Die Spezialisten rund um den Gleisbau und die bahntechnische Ausrüstung, die zu 50 % zur Rhomberg Gruppe gehören, entwickeln aktuell ein hocheffektives Tracking-System. Maschinen und Arbeiter lassen sich auf einer Baustelle damit punktgenau orten und so zum Beispiel sehr effektiv vor herannahenden Zügen warnen – im Bahnbereich, beispielsweise auf Nacht- oder Tunnelbaustellen, eine lebensrettende Innovation. Durch das Übereinanderlegen von zwei GPS-Frequenzen, einer lang- und einer kurzgetakteten, lässt sich der Aufenthalt auf wenige Zentimeter genau bestimmen. 

 

Aber auch für den Baubereich birgt die Erfindung Chancen. Hier allerdings weniger beim Thema Sicherheit als vielmehr für die Effizienz und die Nachhaltigkeit. „Wir testen das zurzeit in unserem Recyclingzentrum und im Steinbruch Unterklien“, erklärt Projektleiter Elias Meusburger. „Durch die Aufzeichnung der Fahrwege unserer Maschinen können wir die Materiallager und auch die Auslastung einzelner LKWs optimieren und so in Summe einiges an CO2, LKW-Leerfahrten und damit Umweltbelastungen sowie Kosten für uns und unsere Kunden einsparen.“ Und die Möglichkeiten sind für ihn noch lange nicht ausgeschöpft: So seien grammgenaue Abrechnungen auf Knopfdruck denkbar, genauso wie die „preventive maintenance“, also die vorausschauende Instandhaltung des Maschinenparks. „Durch die digitalen Aufzeichnungen wissen wir, wann bestimmte Teile an Maschinen verschleißen, lange bevor ein tatsächlicher Schaden entstehen kann“, erklärt Meusburger.

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